Psychomotorik / Motopädagogik
Psychomotorik und Motopädagogik fördern Personen in ihrer ganzheitlichen Entwicklung – Bewegung, Wahrnehmung, Sozialverhalten und Selbstwertgefühl. Der Lehrgang vermittelt Fachwissen und praktische Methoden, um Entwicklungsprozesse gezielt zu begleiten und zu unterstützen.
Zielgruppe
Ein Lehrgang in Psychomotorik und Motopädagogik ist für eine vielfältige Zielgruppe interessant, insbesondere für Personen, die in pädagogischen, therapeutischen oder betreuenden Berufen tätig sind oder sich darauf vorbereiten. Im Detail gehören dazu:
Pädagogische Fachkräfte*
- Elementarpädagog:innen (Kindergarten, Kindertagesstätten)
- Lehrer:innen (insbesondere an Volksschulen, Sonderschulen oder in der Inklusion)
- Tagesmütter/-väter
- Hortpädagog:innen
Therapeutische Berufe
- Ergotherapeut:innen
- Physiotherapeut:innen
- Logopäd:innen
- Psycholog:innen, die mit Kindern arbeiten
Soziale und heilpädagogische Berufe
- Sozialpädagog:innen
- Heilpädagog:innen
- Behindertenbetreuer:innen
- Familienhelfer:innen
- Altenpfleger:innen
Trainer:innen im Sport- und Bewegungsbereich
- Sportpädagog:innen
- Trainer:innen im Kinder- und Jugendsport
- Übungsleiter:innen, z. B. in Vereinen oder Bewegungsgruppen
Inhalte
Modul 1: Grundlagen
Psychomotorik / Motopädagogik ist ein ganzheitliches Bewegungskonzept, das die enge Verbindung zwischen Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Handeln betont. Sie zielt darauf ab, über Bewegung die kindliche Persönlichkeitsentwicklung in emotionaler, sozialer und motorischer Hinsicht zu unterstützen. Das psychomotorische Menschenbild geht davon aus, dass jedes Kind ein aktives, selbstwirksames und ganzheitlich wahrzunehmendes Wesen ist. Die individuellen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes stehen im Mittelpunkt. In diesem Modul wird auf die Historie, Definition, Menschenbild, konzeptionelle Ansätze in der Psychomotorik / Motopädagogik eingegangen.
Modul 2: Selbsterfahrung
Selbsterfahrung bezeichnet den bewussten Prozess, bei dem ein Mensch sich selbst – seine Gefühle, Gedanken, Handlungen und Reaktionen – wahrnimmt, reflektiert und besser versteht. Man entwickelt ein tieferes Verständnis für den eigenen Körper, die eignen Emotionen und das eigene Verhalten.
In der Psychomotorik / Motopädagogik spielen Körpererfahrung, Materialerfahrung und Sozialerfahrung eine zentrale Rolle. Sie bilden die drei grundlegenden Erfahrungsbereiche, durch die der Mensch sich selbst und ihre Umwelt besser verstehen und entwickeln können.
- Körpererfahrung: Kinder/Erwachsene erleben ihren eigenen Körper durch Bewegung, Haltung, Gleichgewicht und Koordination.
- Materialerfahrung: Kinder/Erwachsene setzen sich mit unterschiedlichen Materialien, Gegenständen und Umgebungen auseinander.
- Sozialerfahrung: Kinder/Erwachsene sammeln Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen, besonders in Bewegungssituationen.
Modul 3: Psychomotorik / Motopädagogik in unterschiedlichen Alters- und Lebensbereichen
Psychomotorik / Motopädagogik wird in verschiedenen Lebensphasen eingesetzt, um Menschen ganzheitlich in ihrer Entwicklung, Selbstwahrnehmung und Handlungsfähigkeit zu fördern. Dabei wird immer das Zusammenspiel von Bewegung, Wahrnehmung, Emotion und Sozialverhalten berücksichtigt.
Psychomotorik / Motopädagogik in der Krabbelgruppe und im Kindergarten ist ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Bildung und Entwicklung. Sie fördert Kinder ganzheitlich über Bewegung, Wahrnehmung und Spiel.
In der Volksschule (Grundschule) ist Psychomotorik / Motopädagogik ein wertvoller pädagogischer Ansatz, der Kindern hilft, ihre motorischen, emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten durch Bewegung zu entwickeln und zu festigen.
In einem inklusiven Setting ermöglicht Psychomotorik allen Kindern – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – die aktive Teilhabe an vielfältigen, kreativen Bewegungsangeboten. Sie fördert besonders Kinder mit Förderbedarf, indem sie ohne Leistungsdruck positive Erfahrungen in Bewegung und sozialem Miteinander sammeln können. Durch gezielte Beobachtung setzen Fachkräfte individuelle Entwicklungsimpulse. Im Elementarbereich unterstützt Psychomotorik die Teilhabe auf verschiedenen Niveaus sowie ein wertschätzendes Miteinander.
Psychomotorik / Motopädagogik im Wald nutzt die natürliche Umgebung als vielfältigen Bewegungs-, Erfahrungs- und Lernraum. Der Wald bietet Kindern eine Fülle an Reizen, Materialien und Herausforderungen, die Körper, Wahrnehmung, Denken, Fühlen und soziales Verhalten ganzheitlich ansprechen.
Motogeragogik ist ein Zusammenschluss aus „Motorik“ und „Geragogik“ (die Lehre des Lernens im Alter). Sie beschäftigt sich mit Bewegungsförderung im Kontext des Alterns und zielt darauf ab, Selbstständigkeit, Lebensqualität und Teilhabe im Alter zu erhalten und zu stärken.
Modul 4: Models of Good Practice
In der Psychomotorik / Motopädagogik bezeichnet der Begriff „Models of Good Practice“ (Modelle guter Praxis) bewährte, qualitätsvolle und praxisorientierte Ansätze, die zeigen, wie psychomotorische Förderung erfolgreich umgesetzt werden kann. Anhand praktischer Beispiele aus der Literatur aber vor allem aus eigener Erfahrung werden praktische Beispiele vorgestellt und gemeinsam reflektiert.
Umfang
206 UE – Gesamteinheiten
- 118 UE – Präsenzeinheiten
- 55 UE – Praxis
- ca. 33 UE – Selbststudium
Kursdatum
Der Lehrgang startet im November 2025 und endet im Juli 2026.
Kursstandort
Perkonigstraße 4, 9400 Wolfsberg (1.Stock)
Kosten
€ 1980.-
Lehrgangsleitung:
Mag. Isabella Gernig
Weitere Referentinnen:
Manuela Scheiber, MBA
Irmi Wiery
Mag. Christina Steinacher
Ramona Haberl
Syllabus
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